Hintergrund
Mit dem von der Bundesregierung beschlossenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung steht die Lausitz vor der Herausforderung, Perspektiven zu schaffen, wie zum einen die weg-fallenden Arbeitsplätze in den Tagebauen, in den Kraftwerken aber auch in der Zuliefererindustrie ersetzt werden können und zum anderen den Menschen eine attraktive und lebens-werte Region gesichert werden kann. Für eine erfolgreiche Gestaltung des Strukturwandels ist es somit erforderlich, die Rahmenbedingungen für eine Neuausrichtung und Stärkung des Wirtschaftsstandortes und die Verbesserung der Lebensbedingungen zu schaffen.
Durch die Einrichtung einer öffentlichen, wirtschaftsnahen Infrastruktur in einem bisher nicht genutzten Bereich der Mobilität soll die bestehende regionale Wertschöpfung gesichert und durch Spezifika vertikaler Mobilität mit zukunftsweisenden Kompetenzen neu erschlossen werden. Die Vertikale Mobilität fokussiert dabei auf personentragende und unbemannte Luftfahrzeuge von der medizinischen Drohne bis zum Lufttaxi, die vertikalstartfähig sind und einen hohen Automatisierungsgrad aufweisen. Die Innovationskraft der Region soll durch eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft gestärkt und durch einen kontinuierlichen Technologietransfer langfristig gesichert werden. Dadurch wird die Region für Ansiedlungen innovativer und technologieorientierter Unternehmen attraktiv(er).
Die Weiterentwicklung der unbemannten Luftfahrt bedarf der Bereitstellung von Rahmenbedingungen, die es zulassen, ohne einen individuellen langwierigen Genehmigungsprozess des einzelnen Akteurs Tests und Erprobungen durchzuführen sowie Anwendungen in die kommerzielle Nutzung zu überführen und dauerhaft einzusetzen.
Es soll ein regulatorisch und räumlich definierter Bereich geschaffen werden, welcher die baulichen, technischen und allgemeinen genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen für die Erprobung, Entwicklung und den Betrieb unbemannter Flugsysteme (UAS) außerhalb der Sicht durch Unternehmen, Forschungseinrichtungen und sonstige Dritte bereitstellt; diese benötigen dann kein individuelles Antrags- und Genehmigungsverfahren.
Auf einer Gesamtfläche von ~900 km2 innerhalb des definierten Bereiches Neuhausen-Cottbus-Spremberg-Guben-Forst-Welzow (siehe Anlage 5), soll die Infrastruktur die Erprobung unter Realbedingungen in größerem Umfang sowie den kommerziellen Betrieb der u-bemannten Luftfahrt ermöglichen.
Beschreibung der Beschaffung (Art und Umfang der Leistung)
Das Gesamtprojekt hat den Aufbau einer entgeltlichen, aber diskriminierungsfreien, wirtschaftsnahen Infrastruktur für den Wachstumsmarkt der unbemannten zum Ziel. Hier geht es um die erforderliche Studienphase. Der zu vergebene Auftrag wird in 2 Lose unterteilt.
Das Ziel der Ausschreibung besteht darin, ein genehmigungsfähiges, integratives Betriebs- und Betreiberkonzept für den BVLOS Betrieb im definierten Bereich Neuhausen-Cottbus-Spremberg-Guben-Forst-Welzow (Anlage 5) zu erstellen (Los 1). Das Betriebskonzept soll die technischen, organisatorischen und sicherheitsrelevanten Voraussetzungen, einschließlich der Anforderungen an notwendige Hard- und Software, unter der Berücksichtigung von festzulegenden Betriebsszenarien definieren, um einen sicheren und effizienten Betrieb von unbemannten Luftfahrtsystemen (UAS) mit einem Gesamtgewicht von maximal 100 kg in einer zu definierenden Geozone zu gewährleisten. Verschiede Start- und Landepunkte sollen innerhalb der definierten Geozone festgelegt werden. Es muss den EU-Regularien entsprechen und durch das Luftfahrtbundesamt genehmigt werden. Das Betreiberkonzept soll die Voraussetzungen prüfen und darstellen, um einen wirtschaftlichen Betrieb der zukünftigen BVLOS Area Lausitz zu gewährleiten.
Die Erstellung des genehmigungsfähigen, integrativen Betriebs- und Betreiberkonzeptes wird durch ein begleitendes Projektmanagement (Los 2) unterstützt. Aufgaben des begleitenden Projektmanagements sind u. a. das Projektcontrolling, die Leistungskontrolle und Fortschrittsbewertung, Informations-, Berichtswesen und Öffentlichkeitsarbeit sowie das Projektumfeld-/ Stakeholder-Management.
Im Rahmen der Leistungserbringung ist eine enge Abstimmung zwischen den bezuschlagten Bietern beider Lose sicherzustellen.